Art-o-Gramm: Was ist eigentlich Konzeptkunst oder Conceptual Art? (2024)

Kunstplaza stellt hier im Blog laufend die verschiedensten Künstler vor, die sich in unserer Welt einen Namen gemacht haben. Nicht wenige dieser Künstler werden als „Konzeptkünstler“ bezeichnet, womit sich dem frisch Kunstinteressierten öfter die Frage stellt, was denn eigentlich Konzeptkunst ist.

Für die Einsteiger folgt deshalb hier ein Art-o-Gramm über die Konzeptkunst, eine skizzenhafte Annäherung, die erstes Wissen vermittelt und zur weiteren Beschäftigung mit dieser spannenden Kunstrichtung anregen möchte:

Versuche der Annäherung an Konzeptkunst enden nicht selten in leichter Verzweiflung … 😉

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Viele Menschen tun sich schwer mit der Konzeptkunst, sie tun sich sogar schon schwer damit, Werke der Konzeptkunst überhaupt als Kunst zu begreifen. Noch schwerer ist es für diese Menschen, sich einem einzelnen Konzeptkünstler zu nähern und (sinnvolle) Vermutungen darüber anzustellen, „was der Künstler uns damit sagen will“.

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Also sollten vielleicht zunächst die Wissenschaftler an die Reihe kommen – wie immer, wenn das Begreifen eines Gebiets nicht ganz einfach ist, kann ein Versuch einer Einordnung vielleicht helfen.

Und so haben die Kunstwissenschaftler sich auch viel damit beschäftigt, die Konzeptkunst in ein Gerüst zu pressen, erfolgreich natürlich, die Konzeptkunst gilt als eigener Kunststil (mehr dazu können Sie im Art-o-Gramm „Wie die Kunstwissenschaft Ordnung in die Kunst bringt“ lesen).

Was ist denn nun Konzeptkunst?

In gerade angesprochenen Artikel werden Sie erfahren, dass eine Klassifizierung von Kunst ohnehin zu den schwierigeren Aufgaben gehört, derer ein echter – neutraler, auf Wissensvermittlung und nicht auf Verdienste irgendeiner Art bedachter – Wissenschaftler sich annehmen kann.

Definition in vier kurzen Sätzen:

Konzeptkunst ist eine künstlerische Stilrichtung, die in den 1960er Jahren maßgeblich vom US-Künstler Sol LeWitt und dem französisch-amerikanischen Maler und Objektkünstler Marcel Duchamp geprägt wurde (Conceptual Art oder Conceptualism).Konzeptkunst ist dabei keine zusammenhängende Kunstbewegung oder -richtung, sondern eine Reihe von Strategien. Konzeptkünstler begreifen Kunst als eine Idee, nicht als die Schaffung eines fertigen, konkreten Kunstobjekts.

Die Ursprünge der Konzeptkunst liegen in der Minimal Art (Minimalismus als Kunstform), und mit ihr werden die Theorien und Tendenzen der abstrakten Malerei weiterentwickelt.

Komplexere Einordnung der Konzeptkunst

Bei der Konzeptkunst stellt sich die Klassifizierung ganz besonders problematisch dar, eigentlich „versagen“ bei der Konzeptkunst alle gängigen Ordnungskriterien – sie hält sich weder an eine Gattung (nicht selten werden verschiedenste Medien eingesetzt), noch an ein bestimmtes Genre (viele Fotografien oder Landschaftsbilder werden zur Installation, die wiederum ein großes Portrait ist), oder an eine bestimmte Kunstform (die Skulptur eines Konzeptkünstlers kann durchaus aus Schrift auf Papier entstehen).

So bleibt bei der Konzeptkunst nur die Einordnung nach Stil, und wahrscheinlich deshalb wird die Konzeptkunst auch fast ohne Diskussionen als einer der sicher unterscheidbaren Kunststile betrachtet, die die Welt der Kunstbetrachtung herausgearbeitet hat.

Je nach Beschränkung auf den europäischen Raum oder Einbeziehung der gesamten Kunst-Welt, nach Betrachtung aller vergangenen Epochen oder nur der, die der Gegenwart näher sind, nach Reduzierung auf die sogenannte Hochkunst oder Einbeziehung von Alltagskunst und Kunsthandwerk werden mehrere Dutzend oder auch doppelt so viele Kunststile unterschieden, mit groberen und feineren Verzweigungen und strittigen Unterteilungen, die Konzeptkunst behauptet jedoch unter allen Stilmodellen ihren eigenen Platz.

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In der Stilkunde, einem anerkannten Rückgrat der Kunstbetrachtung, wird danach gesucht, welche einheitlichen Merkmale verschiedene Kunstwerke aufweisen, um diese Kunstwerke dann unter einer Stilbezeichnung zu vereinen.

Demnach wird Konzeptkunst oder Conceptual Art in der Kunstwissenschaft als einheitliche künstlerische Stilrichtung angesehen, die in den 1960er Jahren vom amerikanischen Künstler Sol LeWitt begründet wurde.

Denn er war der Erste, der das bei dieser Einordnung als entscheidend angesehene Merkmal als Begriff definierte, mit dem Ergebnis, dass heute als Konzeptkunst die Kunst angesehen wird, bei der das Konzept des Kunstwerks im Vordergrund steht. Der Idee wird dabei entschieden mehr Bedeutung beigemessen als der eigentlichen Herstellung des Kunstwerks.

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Die Ausführung der Kunst muss bei der Konzeptkunst nicht einmal durch den Künstler selbst geschehen, was zur Folge hat, dass in der Konzeptkunst neben dem fertigen Kunstwerk auch Anleitungen und Skizzen, Notizen und Künstlerbücher als Kunstwerke gelten.

Die Konzeptkunst entmaterialisiert damit also das Kunstwerk, und entwickelt daraus schnell die eigentlich logische Folge, dass der Betrachter mit in das Kunstwerk einbezogen werden muss.

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Seine Assoziationen und der Kontext, in dem ein Werk betrachtet wird, werden im Laufe der Entwicklung der Konzeptkunst eine immer wichtigere Rolle spielen, bis hin zum Ansatz Dan Grahams:

Seine Kunst-Pavillons existieren nach seiner Auffassung erst, wenn sie vom Publikum betreten werden, das durch seine vielfältigen und durch Graham provozierten Reaktionen das Kunstwerk zum Leben erweckt.

Die Aussagekraft dieses Merkmals erklärt auch, warum so unterschiedliche Kunstrichtungen wie Objektkunst, vergängliche Objekte, ortsspezifische Installationenoder Happenings deshalb als Teil der Konzeptkunst betrachtet werden können.

Sie müssen nur unter der Idee entstanden sein, dass der Gedanke, das Konzept, vorrangige Bedeutung für das Kunstwerk hat. Die Ausführung der Idee muss dafür nicht notwendigerweise vom Künstler erfolgen.

An die Stelle treten anstatt des fertigen Werkes nunmehr die Skizzen, Anleitungstexte, Notizen usw. Auch Künstlerbücher, die eigene ästhetische Qualitäten entfalten, zählen dazu.

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Für den Betrachter dieser Kunst gibt es ein ganz anderes entscheidendes Merkmal – um ein Konzept-Kunstwerk verstehen zu können, wird er sich immer auch mit dem Künstler und seinen Ideen auseinanderzusetzen müssen, anders wird er ja ein Konzept nie erkennen können.

Der Konzeptualismus stellt einen wichtigen Aspekt der zeitgenössischen Kunst dar, ist aber nicht zu verwechseln mit sämtlichen künstlerischen Praktiken, die klassische Medien wie Malerei und Skulptur ablehnen oder die Intentionalität des Künstlers in den Mittelpunkt des Schaffensprozesses stellen.

Videobeitrag der Schirn Kunsthalle als weiterer Erklärungsansatz

Einen weiteren Definitionsansatz finden Sie im nachfolgenden Video „WAS IST EIGENTLICH KONZEPTKUNST? | Der kürzeste Weg zu mehr Wissen über Kunst“, das von der renommierten Schirn Kunsthalle in Frankfurt zur Verfügung gestellt wird.

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Die Schlüsselideen auf einen Blick

  • „Die Idee wird zu einer Maschine, die Kunst macht“ – so das Selbstverständnis des Künstlers Sol Lewitt, das er in seinem Text „Paragraphen zur Konzeptkunst“ im Jahre 1969 zum Ausdruck brachte. Dieser Satz stellt das Grundkonzept der Bewegung unter Hervorhebung der Dominanz der Idee dar.
  • Das Werk muss kein (fertiges) Objekt sein. Eine Sammlung von Anweisungen vom Künstler kann ausreichend sein.
  • Die Konzeptkunst gibt Schönheit, Ästhetik, Seltenheit und Fertigkeiten als Mittel zur Bewertung eines Kunstwerks auf.
  • Konzeptkunst soll für den Betrachter geistig interessant und herausfordernd sein. Die Künstler verfolgen die Intention, Konzeptkunst provokativ zu machen.
  • Werke der Konzeptkunst hinterfragen auch die Rolle der Museen und die mächtige Rolle des Kunstmarktes als „Diktator“ über Kunst und Kunstproduktion.

Wie entstand die Stilrichtung „Konzeptkunst“?

Am Anfang stand der abstrakte Expressionismus, eine nach dem 2. Weltkrieg in Nordamerika entstandene Kunstrichtung der modernen Malerei, die Spontanität und Emotionen wichtiger nahm als Regeln, Vernunft und Perfektion.

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Als Gegenbewegung zu dieser teils sehr wild-abstrakten Darstellungsweise entwickelte sich in den frühen 1960er Jahren ebenfalls in Nordamerika der Minimalismus (im englischen Sprachraum Minimal-Art), der schematische Klarheit, Logik und Objektivität und Zurückstellung des persönlichen Ausdrucks anstrebte.

Vor allem der abstrakte Expressionismus hatte sich entscheidend von den Dadaisten und Surrealisten Marcel Duchamp (der während beider Weltkriege in New York lebte) und seinem Freund René Magritte (der 1936 seine erste New Yorker Ausstellung hatte) beeinflussen lassen, und manche Aspekte dieser Kunststile machten diese beiden außergewöhnlichen Künstler durchaus auch zu Vorreitern der Konzeptkunst.

So sah es der Surrealismus als seine Hauptaufgabe an, die herkömmlichen Gewohnheiten bei der Wahrnehmung von Kunst zu erschüttern, und Dada revoltierte gegen jede konventionelle Kunst und Kunstform und gegen jedes bürgerliche Ideal.

So wurde Magrittes Ideal einer dem Kunstwerk immanenten Wirklichkeitsverdeutlichung ebenso ein programmatischer Pfeiler der Konzeptkunst wie Duchamps Idee, „retinale“ (nur vom Auge wahrzunehmende Kunst) sei effekthascherisch und nicht ernst zu nehmen und die wahre Kunst entstehe dort, wo das Kunstwerk im Denken wirke.

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Der Ursprung des BegriffsKonzeptkunst lässt sich auf einen Text von Henry Flint aus dem Jahr 1961 zurückführen, Essay: Concept Art , in welchem der Künstler und Philosoph der Fluxus-Gruppe seine Performances und sein künstlerisches Wirken als konzeptionelle Arbeit beschrieb.

Auch der belgische Surrealist Marcel Broodthaers wurde im Laufe seines Kunstschaffens zu einem wichtigen Theoretiker der Konzeptkunst, ja eigentlich schon zum KK selbst. Zum Beispiel, indem er als erster Kunsttheorie, Kunstmarkt und Museumsbetrieb zum Gegenstand künstlerischer Arbeit macht oder wenn er bereits Ende der 1960er Jahre die Grenzen der Malerei überschreitet, um Installationen und Künstlerbücher, Skulpturen, Filme und Fotografien als Kunstwerke vorzulegen.

Der amerikanische Minimalist Sol LeWitt war es jedoch, der genau zu dieser Zeit den Begriff „Conceptual Art“ prägte, als er 1967 die „Paragraphs on Conceptual Art“ verfasste, in denen er seine Kunst als „begrifflich“ und für den Betrachter vor allem in geistiger Hinsicht relevant definiert, in Abgrenzung zur nur aufs Visuelle abzielenden „Wahrnehmungskunst“. Zum ersten Mal steht in dieser Schrift die Idee des Kunstwerkes, das Konzept, im Vordergrund.

Als erste Konzeptkunst-Ausstellung gilt jedoch eine Ausstellung des amerikanischen Künstlers Mel Bochner aus dem Jahr 1966, die in der Galerie der School of Visual Arts in New York stattfand.

Es war Bochner erste Ausstellung, für „Working Drawings and Other Visible Things on Paper Not Necessarily Meant to Be Viewed as Art“ („Arbeitszeichnungen und andere sichtbare Dinge auf Papier, die nicht notwendig dafür bestimmt sind, als Kunst betrachtet zu werden“) hatte er Entwurfszeichnungen, Notizen, Skizzen und anderes Material von befreundeten minimalistischen Künstlern, z. B. eine Rechnung von Donald Judd über 3,051.16 Dollar, fotografiert, die Abzüge in vier schwarzen Ordnern gesammelt und diese auf vier Sockeln ausgestellt.

Zum krönenden Abschluss erschien die Bezeichnung Konzeptkunst 1969 in vier wichtigen Ausstellungenund im Essay von Lucy LippardSix Years: the dematerialization of the art object from 1966 to 1972 , worin der amerikanische Kunsthistoriker die konzeptionelle Kunstbewegung jener Zeit präzise beschreibt.

Seitdem haben viele berühmte Konzeptkünstler der Welt ihre Werke vorgestellt, wie diese in die gerade vorgestellte Definition passen und welch große Bedeutung der Konzeptkunst in der heutigen Kunstwelt zukommt, lesen Sie im Art-o-Gramm „Konzeptkünstler und die Bedeutung der Konzeptkunst“.

Konzeptkunst heute

Die Konzeptkunstbewegung wird formell mit den Konzeptkunstkünstlern der 1960er und 1970er Jahre in Verbindung gebracht. Sie ist jedoch weiterhin in der künstlerischen Produktion vieler zeitgenössischer Künstler präsent.

Auch im 21. Jahrhundert schaffen Künstler, die sich vielleicht nicht als konzeptionell definieren, Conceptual Art. Der Einfluss des Conceptualism kann sowohl in den Tendenzen zu einer gesellschaftspolitischen bzw. institutionellen Kritik des Kunstwerks gefunden werden, als auch in der Verwendung von Ideen, Informationen als Medien zur Definition von Kunst.

Ihre Kunstsprache findet sich in moderner Installationskunst, Performancekunst, Erdkunst (Earth Art) oder Digitaler und Video-Kunst wider.

Bedeutende Konzeptkünstler und ihre wichtigsten Werke

Art-o-Gramm: Was ist eigentlich Konzeptkunst oder Conceptual Art? (8)Zu den wichtigsten Kunstwerken der Conceptual Art zählt zweifelsohne das „Wall drawing #46“ von Sol Lewitt. Das Werk besteht aus geschriebenen Anweisungen vom Künstler: „Vertikale Linien, nicht gerade, berühren sich nicht, bedecken die Wand gleichmäßig“, die dann vom Betrachter selbst ausgeführt werden können.

Der Künstler ist nicht direkt an der Schaffung und physischen Verkörperung des Werks beteiligt.

„One and three chairs“ von Joseph Kosuth ist ein weiteres bahnbrechendes Werk der Konzeptkunst. Diese Arbeit besteht aus einem Stuhl, einer lebensgroßen Fotografie des Stuhls und einer Wörterbuchdefinition des Wortes „Stuhl“.

Dieses Konzept soll die Betrachter dazu anregen, sich zu fragen: Was macht den „Stuhl“ aus, ist es das Objekt, die Definition oder die Fotografie oder sind es alle drei? Kosuthbezieht sich auch auf die Art und Weise, wie Sprache konstruiert wird und wie Wörter eine Bedeutung erhalten, wenn sie auf Objekte angewendet werden.

Zu den einflussreichsten Pionieren der Konzeptkunst gehörten zudem der Performancekünstler Allan Kaprow(1927-2006), bekannt für seine „Happenings“ undAndy Warhol(1928-87). Beide Vertreter nutzen den Konzeptualismus in verschiedenen Formen (vgl. Gallerix).

Jüngste Beispiele für Konzeptualismus sind die Wortkunst ausübenden Barbara Kruger undChristopher Wool als auch die aufrüttelnde Körperkunst vonMarina Abramovic (geb. 1946).

Berühmte Künstler, die mit dem Konzeptualismus in Verbindung gebracht werden:

Yves Klein, zu dessen WerkenAerostatic Sculpture(1957, Paris) gehörte, bei der 1001 blaue Luftballons von der Galerie Iris Clert in den Himmel entlassen wurden. Im folgenden Jahr behauptete Klein, dass seine Bilder nun unsichtbar seien, und demonstrierte dies, indem er einen leeren Raum (Le Vide, the Void) ausstellte – ein frühes Beispiel für Installationskunst.

Stanley Brouwn, berühmt für seine künstlerische Erklärung von 1960, dass alle Schuhgeschäfte in Amsterdam eine Ausstellung seiner Arbeiten enthielten.

Piero Manzoni, der 1961 die Kunstwelt skandalisierte, indem er selbst Kotdosen ausstellte. Er stellte auch Luftballons mit seinem Atem aus. Eine weitere seiner unkonventionellen Techniken bestand darin, seine Unterschrift auf den Körpern der Kunden anzubringen und sie so zu lebenden Kunstwerken zu machen.

Christo und Jeanne ClaudeJavacheff, bulgarischer Bildhauer und Konzeptualist, wurde berühmt für sein Werk mit dem Titel „Iron Curtain“(Eiserner Vorhang) von1962. Es handelte sich um eine Barriere aus Ölfässern, die in einer engen Pariser Straße gebaut worden war und zu Verkehrssperren führte. Er erklärte, dass die „Kunst“ nicht in der Barrikade selbst, sondern im darauf folgenden Stau liege.

Yoko Ono, die zukünftige Frau von Beatle John Lennon, veröffentlichte im Jahre 1964 Grapefruit“, ein Buch mit Anleitungen und Zeichnungen, in dem beschrieben wird, wie man durch das Zerschneiden und Essen von Grapefruits ein ästhetisches Erlebnis erzielt.

John Baldessari, bekannt für seinen Film von 1970, in dem eine Reihe von intellektuell wichtigen Beobachtungen zur Konzeptkunst vonSol LeWittvon populären Stücken wie „Some Enchanted Evening“ und „Camptown Races“ begleitet werden.

Douglas Huebler, bekannt für seine 1970er Ausstellung von 12 Fotos, die alle zwei Minuten aufgenommen wurden, während er 24 Minuten mit seinem Auto auf einer Straße fuhr.

Judy Chicago, die führende feministische Künstlerin der 1970er Jahre. Ihr Hauptwerk war die konzeptionelle Installation mit dem Titel „The Dinner Party“. Diese bestand aus einem dreieckigen Banketttisch mit 39 Gedecken für wichtige weibliche Figuren in der Geschichte. Die Namen von 999 weiteren wurden in die Bodenfliesen unter dem Tisch eingeschnitten.

Walter De Maria, der 1977 einen ein Kilometer langen Messingstab in Norddeutschland in die Erde versenkte und das Ergebnis Vertikaler Erdkilometer nannte. Die „Kunst“ existiere daher in den Köpfen der Menschen.

Christopher Williams, bekannt für seine 1989er Arbeit. Diese umfasste eine Reihe monochromer Fotos von in Glas eingeschlossenen Exemplaren aus dem Harvard’s Botanical Museum, die nach einer Liste der sechsunddreißig Länder ausgewählt wurden, in denen 1985 das politische Verschwinden verzeichnet wurde.

Tracey Emin, schuf mit der Installation My Bed einen beliebtes Beispiel postmoderner Kunst, dessen 1999er Ausstellung für den Turner-Preis nominiert wurde. Es bestand aus einem ungemachten Bett, das mit persönlichen Gegenständen wie Kondomen, blutbefleckten Höschen, Flaschen und Hausschuhen übersät war.

Martin Creed, 2001 gewann der postmoderne schottische Künstler mit seinem konzeptuellen Kunstwerk 227: The Lights Going On and Off“den Turner Prize. Neun Jahre später hat der Schöpfer dieses seltene Werk, das aus einem leeren Raum mit einer flackernden Glühbirne und einer entsprechenden Anleitung besteht, der Nation gespendet. Obwohl von einer Reihe von Kunstkritikern verspottet und von einem der neidischen Künstler-Rivalen Creeds mit Eiern beworfen, wurde dieses konzeptuelle Meisterwerk seitdem in einigen der weltweit führenden Galerien von ausgestellt, zuletzt auch im Museum für Moderne Kunst MoMA in New York.

Weitere postmoderne Künstler, die in ihrer Arbeit den Konzeptualismus verwendet haben, sind: Giovanni Anselmo (geb. 1934), Daniel Buren (geb. 1938), Michael Craig-Martin (geb. 1941), Gilbert & George (geb. 1943; geb. 1942), On Kawara (geb. 1932), Giuseppe Penone (geb. 1947),Cindy Sherman (* 1954) und Martin Creed (* 1968).

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